Inspiration: Wohlfühlort Bibliothek

26/04/2013 1 Kommentar

Ich hatte am 22.4.2013 und 23.4.2013 die Möglichkeit an einer Exkursion in die Niederlande teilzunehmen. Dort gab es einen fachlichen Austausch mit den Kollegen von Biblionet Groningen und Biblionet Drenthe. Zudem konnten 3 Öffentliche Bibliotheken besucht werden, die für die Innenausstattung und Aufstellung der Bücher ein neues Konzept nutzen. Und weil man das auf Bilden natürlich viel besser sieht, als es jeder Text beschreiben könnte, haue ich jedem Leser des Artikels einfach jede Menge davon um die Ohren. Viel Spaß!

Los geht es in der Bibliotheek Haren:

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Gefolgt von der Biblioteek Grootegast:

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Und zum Schluss die Bibliotheek De Nieuwe Kolk, die mir auch am besten gefallen hat:

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Es waren zwei schöne, spannende Tage. Und ich war versucht mich in einer der Bibliotheken einschließen zu lassen. 😉

Finden statt suchen – Literaturrecherche für Ärzte (Werbung in eigener Sache)

Zusätzlich zu unserem Literaturrechercheseminar für die Studierenden, versuchen wir uns mal an ein Seminar für Mediziner. In Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Hamburg bieten wir am 19.01.2013 von 9 bis 16 Uhr einen Kurs an. Unsere Zielgruppe sind hauptsächlich Ärzte und Medizinstudenten.

Sofern es genug Anmeldungen gibt, werden wir grundlegend in die Recherche einführen, Vor- und Nachteile von Suchmaschinen erläutern und natürlich einige nützliche Tipps weitergeben, die PubMed (medizinische Datenbank) ausführlich kennenlernen, einiges zum Thema Open Access erklären, Bibliothekskataloge und den Dokumentlieferservice der ZBMed Köln vorstellen.

Weitere Infos gibt es auf der Seite zum Kurs:

https://www.aerztekammer-hamburg.org/fobi-portal/ks/webbasys/index.php?urlparameter=kathaupt%3A11%3Bknr%3A13A0197

QR Codes in Bibliotheken – Anwendungsfelder

Grundlage dieses Eintrages ist die Übersicht QR-Codes im bibliothekarischen Einsatz von Viola Voß im Netbib Weblog. Ich möchte die Übersicht von einem minimal anderen Blickpunkt aufdröseln und versuche zu beschreiben, in welchen Bereichen und mit welchen möglichen Zielen man QR-Codes in Bibliotheken nutzen kann.

Ich werde nicht definieren was QR-Codes sind und wie man diese erstellt, dazu sei auf den Wikipedia-Eintrag verwiesen: http://de.wikipedia.org/wiki/QR-Code
Die meisten Ideen lassen sich mit diesen Informationen einfach umsetzten. Das soll jetzt kein Aufruf sein die Bibliothek mit QR-Codes zu pflastern, wenn man das nutzen möchte, sollte man sich schon ein Konzept überlegen.

Ich werde dieses Thema aufsplitten, mein Masterplan:
– QR-Codes und Öffentlichkeitsarbeit (also Werbung, Werbung, Werbung)
– QR-Codes und Verknüpfung von Print- und Elektronischen Beständen
– QR-Codes in Katalogen
– QR-Codes und was mir vielleicht noch einfällt
– und zum Schluss würd ich mich gern noch mit pro/contra Meinungen dazu befassen

Es folgt Teil 1:

QR Codes in der Öffentlichkeitsarbeit
QR-Codes auf Plakaten, Flyern, Broschüren, Lesezeichen etc. in- und außerhalb der Bibliothek können unterschiedliche Inhalte verbreiten. So könnte der Code auf Veranstaltungsplakaten einen Link zu weiterführenden Informationen auf einer Internetseite enthalten. Plakate, die spezielle Services bewerben, könnten zusätzlich Informationen zum Angebot, Kontaktdaten zu Ansprechpartnern oder einen Verweis auf die Anmeldung (per Kalender etc.) enthalten. Somit muss man ein Plakat etc. nicht mit Informationen überfrachten und kann dennoch wichtige oder lesenswerte Informationen an den Nutzer bringen.

Mit einer vcard (http://de.wikipedia.org/wiki/VCard), also einer digitalen Visitenkarte, können die Kontaktdaten ganz einfach weitergegeben werden. Nach dem Scannen des Codes, kann der Nutzer die Daten in seinen Kontakten speichern. Es entfällt Schreibarbeit, es können sich keine Abschreibfehler einschleichen und der Nutzer kann gleich vom Handy aus Telefonnummern oder E-Mail-Adressen nutzen.

Durch QR-Codes an Räumen oder speziellen Bereichen in der Bibliothek, können Beschreibungen der dort angebotenen Services „hinterlegt“ werden. Am Schulungsraum könnte zum Beispiel auf eine Internetseite zu den angebotenen Schulungsinhalten oder einem Anmeldeformular verlinkt werden. Oder es könnten die Ansprechpartner des Schulungsteams hinterlegt werden und somit die Kontaktaufnahme erleichtert werden. Das ist eine Möglichkeit Angebote „sichtbarer“ zu machen.

Auch Hinweise auf Informationsangebote, die neue Nutzer unterstützen sollen, können so verbreitet werden. Wenn die Bibliothek zum Beispiel Bilder-, Audio- oder Videotouren anbietet, könnte man auf entsprechenden Flyern oder Internetseiten darauf hinweisen.

Generell kann man so auf eine einfache Art auf viele Angebote hinweisen. Mobile Versionen von Internetseiten, digitale Auskunftsangebote, der Bibliotheks-YouTube-Channel, die Facebook oder Google+ Seite usw.

Work like a patron day…

… Arbeite wie ein Nutzer Tag? Verhalte dich wie ein Nutzer Tag? Betrachte die Bibliothek als Nutzer Tag? Eine wirklich schöne Übersetzung mag mir nicht einfallen, aber ich glaube die englische Bezeichnung „Work like a patron day“ ist auch nicht so schwer verständlich.

Aber wie komme ich drauf? Jacob Voss hatte auf einen neuen (englischsprachigen) Frage/Antwort Dienst via InetBib Mailingliste hingewiesen (http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg47714.html).
Es handelt sich um einen kollaborativ geführten Frage- und Antwort Service für Bibliothekare und Information Professionals. Zum eine finde ich diese Form der gegenseitigen Hilfe sehr schön, auch die Aufmachung finde ich gelungen. Es gibt viele interessante Fragen und sehr kompetente Antworten.
Beim Stöbern in dieser Plattform ist mir folgende Frage aufgefallen: „How do I implement an “act like a user” week for our tech services staff?“ (http://libraries.stackexchange.com/questions/260/how-do-i-implement-an-act-like-a-user-week-for-our-tech-services-staff).

Die Idee schien mir recht interessant. Den Antworten folgend und nach einer kurzen Suche bin ich schnell auf den Ideengeber Brian Herzog gestoßen. Im Oktober 2008 hatte er die Idee in seinen Blog (http://www.swissarmylibrarian.net/2008/10/07/work-like-a-patron-day/) beschrieben und diesen Tag quasi ausgerufen (am 15. Oktober). Ich bin auch darauf gestoßen, dass Thomas Kiser im Jahr 2008 auf diese Idee hingewiesen hat (http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg37405.html). Außerdem habe ich diesen Hinweis auch noch im AKMB Standards Blog gefunden (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:g1lT6C1OP5EJ:standards.blogger.de/stories/1216565/+work+like+a+patron+day&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de&lr=lang_de). Das war es dann aber auch schon mit dem Thema in der deutschen „Biblioteksszene“ oder ich habe etwas übersehen. Und ich Frage mich, ob die Idee für die meisten wirklich so uninteressant ist? Oder, ob es regelmäßig durchgeführt wird (auch vielleicht ohne den Ausruf von Brian Herzog zu kennen) und nur nicht öffentlich drüber berichtet wird, weil es für andere uninteressant ist? (finde ich ja nicht.) Oder weil man ja generell nicht so gerne über negative Dinge aus dem eigenen Haus berichtet (?).

Aber was ist das eigentlich für eine Idee, was soll man da tun? Im Grunde geht es darum die Bibliothek und alles was dazu gehört für einen Tag bewusst aus den Augen der Nutzers, ja sogar so gut es geht, als Nutzer zu sehen und zu benutzen.

Vorschläge, was man da alles so machen kann, gab es dazu auf den englischsprachigen Blogs, Wikis sehr viele:

  • Die Bibliothek nicht durch den Personaleingang betreten, sondern durch den normalen Eingang und dabei aufmerksam sein (Ist alles sauber und heile? Wie fühlt es sich an? Fühlt man sich willkommen?)
  • Sind Hinweisschilder oder Wegweiser angebracht? Was sagen diese aus? Sind sie verständlich?
  • Öffentliche Räume nutzen (Toiletten, Rückzugsäume, Arbeitsräume). Sind diese sauber und funktionsfähig?
  • Es wird auch vorgeschlagen die öffentlichen Rechner für die tägliche Arbeit zu nutzen.
  • Oder sich an diesem Tag an alle Bibliotheksregeln halten.
  • Die eigenen Bibliotheksservices zu nutzen.
  • Den Bibliothekskatalog nur durch die Suchoberfläche des OPAC´s durchsuchen.
  • Die Bibliothekswebsite nutzen, um Informationen rund um die Bibliothek zu finden.
  • Die öffentlichen Drucker und Kopierer benutzen.
  • Öffentliche Konferenzräume, Arbeitsräume reservieren.
  • Sich in die Möbel setzen, die für die Nutzer vorgesehen sind.
  • Die eigenen Säumnisgebühren zahlen.
  • Bücher in der Rückgabebox/ durch das Büchereinwurfsystem abgeben.

Das lässt sich von Bibliothek zu Bibliothek sicher unterschiedlich umfangreich umsetzen und einige Services lassen sich damit sicher nicht wirklich gut testen. Man wird damit auch nicht alle Mängel aufdecken, aber generell dürfte es ein aufschlussreicher Tag sein. „Betriebsblind“ wird man ja leider recht schnell.
In sehr kleinen Bibliotheken wird man vermutlich gar keinen extra Personaleingang haben. Dort wird man auch generell näher beim Nutzer sein und keinen extra „Verwaltungstrakt“ haben. Da bietet es sich wohl einfach an, an einem Tag mal etwas aufmerksamer und bewusster durch die Räume zu gehen. Aber auch dabei kann man sicher einige Dinge entdecken, die verbessert werden können.
Manche Dienste sind sicher auch schwer zu testen, z.B. Beispiel die bibliothekarische Auskunft (die digitalen Auskunftsformen ausgeschlossen, die würden sich so sehr gut testen lassen). Vor allem, wenn man dort selbst einige Stunden in der Woche verbringt und Auskünfte erteilt. Und die unmittelbaren Kollegen sind da vielleicht nicht so ehrlich.
Sehr große Bibliotheken haben viele unterschiedliche Abteilungen, da würde es sich evtl. anbieten Kollegen aus Abteilungen bestimmte Services testen zu lassen, die nicht so viel damit zu tun haben oder sie zumindest nicht täglich nutzen. Oder das diese Gebäudeteile betreten, in denen sie sich nicht so oft aufhalten.

Zusammengefasst denke ich, dass es auch im Jahr 2012 noch eine sehr gute Idee ist und so einige größere und kleinere Mängel aufgedeckt werden könnten. Es sollte aber nicht der einzige Versuch sein die Bibliothek und den Service zu verbessern. Aber immerhin einer, der sich mit recht wenig Aufwand durchführen lässt.

Weitere für diesen Artikel verwendete Quellen (auch die Kommentare sind interessant):
http://www.swissarmylibrarian.net/2011/09/27/work-like-a-patron-day-2011/
http://www.libsuccess.org/index.php?title=Work_Like_A_Patron_Day
http://www.walkingpaper.org/647
http://lisnews.org/work_patron_day
http://lisnews.org/work_patron_day#comment-35976
http://sparks.winnefox.org/2011/09/30/try-work-like-a-patron-day-on-oct-12th/
http://peopleinteract.wordpress.com/2011/10/10/work-like-a-patron-day-2011/
http://lagbolt.wordpress.com/2008/10/14/work-like-a-patron-day/

Bibliothekartag 2012

25/05/2012 1 Kommentar

Dann versuche ich mal meine Bibliothekartage zusammenzufassen.

22.05.2012

Veranstaltungsreihe: Bibliotheksportale mit integrierten Discovery Service
Vorweg, ich habe davon keine Ahnung, finde die Entwicklungen in diesem Bereich aber spannend. Es war teilweise schon ganz schön schwer da zuzuhören, weil es öfter sehr speziell wurde und in die Informatik führte. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn die die sich da gut auskennen sollen ja auch was davon haben und nicht immer nur Grundlagen hören müssen.
Es wurden mehrere Projekte vorgestellt. Ich habe mich zwischendrin gefragt, warum jeder so sein eigenes Ding macht…sicher oft, weil es um einen speziellen Bestand oder Nutzergruppe geht, aber es könnten bestimmt mehr Projekte auch als Kooperation zwischen 2 oder mehreren Bibliotheken laufen. Aber vielleicht stell ich mir das auch zu einfach vor.
Grundidee ist es ja, dass man alle möglichen Medientypen aus allen möglichen Quellen durch eine Suchoberfläche finden kann und z.B. nicht extra eine Fachdatenbank kennen, aufrufen und dann in ihr recherchieren muss. Es kam in den Vorträgen gut raus, dass es nicht so einfach ist, alles in einen Topf zu werfen (um dieses schöne Bild beizubehalten). Innerhalb der Vortragsreihe, aber auch später in anderen Vorträgen, wurde gesagt, dass es schwer ist die eigenen Daten und die aus dem Index eines Anbieters zu mischen, bzw. es stellt sich die Frage, ob man es tun sollte. Die eigenen Daten könnten nämlich in der Trefferliste untergehen. Sofern ich das richtig verstanden habe, waren sich alle einig, dass es mehr Sinn macht 2 Suchen anzubieten, z.B. eine Suche nach Büchern und eine zweite nach Artikeln & mehr. Soviel zu meinem laienhaften Versuch das zusammen zu fassen.

Am Nachmittag habe ich mir bei der Zukunftswerkstatt den Vortrag zu geeks@colone angehört. Was soll ich sagen? Ich finde dieses Angebot ziemlich cool und vor allem absolut professionell und Zielgruppengerecht aufbereitet.

Dann wollte ich noch was zur Teaching Library mitnehmen und bin also zur Veranstaltungsreihe Neue Dimensionen der Teaching Library. Ich dachte, dass es für unser Literaturrecherchekurs und den Hilfestellungen bei Fragen zur Diplomarbeit/Doktorarbeit hilfreich/anregend sein könnte. Vom ersten Vortrag habe ich nur noch die letzten paar Minuten im Gang hören können, der Saal war nämlich komplett überfüllt. Ich habs zum zweiten Vortrag (SMILE, we’re making the most of other peoples work – not reinventing the wheel!) geschafft mit einen Sitzplatz zu ergattern und die Referentin war sehr witzig und mit Spaß bei der Sache. Da macht es natürlich auch besonders Spaß zuzuhören. Und die Einstellung, dass doch nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen muss und man voneinander lernen kann und nach Absprache auch Dinge übernehmen kann, möchte ich unterstützen.
Von dem Vortrag „Dissertierende als besondere Zielgruppe für die Teaching Library im Spannungsfeld von lokalen und globalen Entwicklungen“ hatte ich mir irgendwie mehr erwartet, als ich nach 15 Minuten nicht das Gefühl hatte etwas Neues gehört zu haben, bin ich gegangen. Vielleicht hat er ja anderen Zuhörern mehr gebracht.


23.05.2012

Am Dienstag ging es zur Vortragereihe Open Access und freie Internetressourcen: Auswirkungen auf Erwerbung und Bestandsaufbau. Auch hier wurden einige Projekte vorgestellt, die oft noch in den „Kinderschuhen“ steckten. Zusammenfassend ist bei mir angekommen, dass noch viel getan werden muss und dass es ganz unterschiedliche Ansätze und Probleme zu lösen gibt. Außerdem, dass es durch die ganzen Rechtlichen- und Lizenzfragen ziemlich kompliziert werden kann. Aber auf jeden Fall ein wichtiges Thema. Etwas erstaunlich fand ich, dass die Wissenschaftler von den Bibliotheken fordern ihre Publikationen im Netz sichtbar zu machen.

Am Nachmittag war ich bei den Zukunftswerkstatt-Vorträgen Innovative Lösungen in der Praxis (Teil 2). Da gabs drei ganz unterschiedliche Themen, aber alle drei super spannend. Es gab einen tollen Einblick zu mobilen Webangeboten und die Erkenntnis, dass  eine App nicht unbedingt die beste Lösung ist. Danach sehr schön zusammengefast, welche Erwartungen die Nutzer eigentlich an mobile Angebote haben und das man da eben etwas anders denken muss, als für die normale Homepage. Und zum Schluss ein sehr lebendiger Vortrag von Christoph Deeg zu dem Thema „Netzwerke und Communities? Was Bibliotheken von Gaming-Communities lernen können“. Ich finde, er hat es hervorragend ausgearbeitet und zusammengefasst und ich kann da eigentlich nur zustimmen.

Da mich das Thema Gaming persönlich interessiert, war ich anschließend bei dem Vortrag „Gaming in der Bibliothek“ mit Justin Hoenke. Was soll man sagen? Der Mann liebt seinen Job und dementsprechend emotional und packend war sein Vortrag. Große Klasse!
Um den Tag abzurunden und die Chance zu nutzen, dass es Vorträge zu diesen Themen gab, bin ich dann auch gleich da geblieben und hab bei der Videokonferenz Game-Based-Learning zugeschaut. Zum einen muss ich sagen, dass es ein spannendes Experiment war diesen Online-Kurs mit einem Vortrag auf dem Bibliothekartag zu verbinden. Und es hat super geklappt. Schade nur, dass so wenige Leute da waren. Für die, die es verpasst haben, man kann es hier anschauen:
http://www.e-teaching.org/etresources/media/video/opco12/game-based-learning.html

Inhaltlich war es auch total spannend und durch die zahlreichen Fragen im Chat wurde auch noch ordentlich diskutiert, sehr lebendig das Ganze. Der tollste Begriff, während des Kurses, war für mich „stealth learning“.
Es hat mich auch total neugierig auf die OPCO12 gemacht (http://opco12.de/willkommen-zum-opencourse-trends-im-e-teaching/).


24.05.12

Der Tag startete mit einem Abstecher zu den Ausstellern. Und anschließend ging es (schon wieder) zu dem Programm der Zukunftswerkstatt. Die Vorträge „Lesen im 21. Jahrhundert“ und „Neue Arbeitsformen im Digitalen Zeitalter – CoWorking in Wolfsburg“ waren beide ganz anders, als ich dachte, aber dennoch spannend. Der Vortrag zum Lesen ging ganz leicht in eine neurologische Richtung und arbeitete heraus, dass man das Lesen tatsächlich wieder verlernen kann. Der Vortrag zu den Arbeitsformen befasste sich mir CoWorking Spaces, genauer mit dem Schiller 40. Überwiegend freiberufliche, kreative Menschen bewohnen sozusagen zusammen ein Büro und profitieren von Kontakten, Netzwerken, Vorträgen und sogar PowerPoint Karaoke.

Nachmittags sollten es dann einige Vorträge zum Semantic Web sein, aber der Raum war zu voll, um da wirklich anständig zuzuhören. Daher kann ich nicht wirklich davon berichten. (Anmerkung: liebe männliche Studenten und Herren mittleren Alters, es ist nicht nett sich vor eine kleine Frau zu drängeln, damit man besser sehen kann…schon gar nicht, wenn diese vor euch da war!) Zum letzten Vortrag „Augmented Reality in Bibliotheken: Möglichkeiten und Forschungsbedarfe“ hab ich dann einen guten Stehplatz ergattert. Absolut spannendes Thema, aber leider noch so wenig bearbeitet. Ich würd das gern für eine Bibliothekseinführung testen, aber das scheint nicht so leicht umsetzbar zu sein, ohne gewisse Kenntnisse. 😦

Am Abend gabs dann noch die Podiumsdiskussion „Heilige Kühe Schlachten“ (Moderation: Prof. Dr. Dirk Lewandowski, Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Dr. Klaus Graf, Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm, Barbara Schneider-Kempf, Prof. Dr. Norbert Lossau). Die war super gut besucht und auch spannend, hätte durchaus länger gehen können, dann hätten ein paar mehr Themen angesprochen werden können. Aber, wenn ich bei dem Bild bleiben darf, es floss weniger blutig als erwartet.


25.05.2012

Der Tag heute stand komplett unter dem Motto Web 2.0 (wieder bei der Zukunftswerkstatt…wenn das kein Kompliment an euer tolles Programm ist ;o).
Los ging es mit Twitter und wissenschaftliche Bibliotheken (Academic Libraries: Social Media Strategies to Capture the Attention of User Communities). Die Dame aus Toronto lieferte interessante Einblicke und Ideen. (Und mal ein Vortrag zu diesem Themenbereich, der etwas mit wissenschaftlichen Bibliotheken zu tun hatte. Juhu!).
Dann wurde das Projekt Hab 2.0 vorgestellt. Es ist quasi der Versuch das Expertenwissen durch Tags und Kommentare im Katalog anzureichern. Eine tolle Idee und es freut mich, dass es funktioniert, auch wenn es noch schleppend läuft. Da lohnt es sich sicher dran zu bleiben.

Danach ging es um den interaktiven Bibliothekskatalog in ÖB´s, ein erster Anfang wurde mit Librarything for Libaries gemacht. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Ich finds auch toll, dass die Nutzer in so kurzer Zeit durch das Schreiben von Rezensionen aktiv geworden sind.
Anschließend gab es zwei sehr unterschiedliche Vorträge zu Facebook und Bibliotheken.
Zuerst (unter erschwerten Bedingungen, da der Alarm einer Tür los ging) wurde der Nutzen von sozialen Netzwerken aufgezeigt. Toller Vortrag und ich habe noch einige Anregungen für unseren Facebook-Auftritt mitnehmen können (auch wenn wir eine WB sind, ich finde diese Trennung ja meist eh blöd). Dann wurde das Thema eher aus Marketing-Sicht betrachtet, mit dem Wunsch das Feedback und die Aktivitäten der Nutzer messen und steigern zu können. Ich finde es ist ein interessanter Ansatz, aber man merkte, dass sich einige damit schwer taten. Als letztes gab es eine Statistische Auswertung, wie Schüler mit Social Media umgehen. Für mich waren die Ergebnisse jetzt nicht überraschend. In Hinblick auf zukünftige Nutzer ist das auf jeden Fall interessant.

Und das wars dann auch schon. Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen klar ausdrücken und hab nich ganz so viele Schreibfehler oder inhaltliche Fehler drin (ich bin doch ganz schön k.o.). Es waren schöne, informative Tage. Ich freue mich, dass ich so viele Kollegen gesehen habe und wir ein wenig Zeit miteinander verbringen konnten.

Sobald die Vortragsfolien hochgeladen sind, werde ich die Angaben hier mit entsprechenden Links ergänzen.

…ein Lebenszeichen

10/08/2011 2 Kommentare

Wo mich doch vor ein paar Tagen hier ein Kommentar erreicht hat.

Ja, ich habe lange nichts geschrieben, mich gibt es aber noch. Die lange Pause liegt unter anderem an einem Jobwechsel, der nun aber auch schon eine Weile her ist.

Es gab eine lange Einarbeitung, es gibt viel (Unterschiedliches) zu tun und daher neue Interessen bzw. Aufgabenbereiche.

Wann hier mal was neues kommt, kann ich momentan nicht sagen.

Kategorien:Uncategorized

E-Learning in Bibliotheken

27/05/2010 1 Kommentar

Nun ist das Thema für mich gerade beruflich aktuell und ich habe irgendwie Lust darüber zu schreiben, weiß aber noch nicht genau, wo dieser Eintrag hinführen wird. Ich glaube es wird erst mal ein „lautes Nachdenken“ oder Brainstorming oder was auch immer…

Meine Gedanken kreisen beim Thema E-Learning die meiste Zeit um einige, wenige Fragen.Wie kann man den Nutzern bibliothekarische Themen mittels E-Learning näher bringen? Und, vor allem, wie kann man das auf eine interessante, ansprechende Art und Weise präsentieren?

Und immer wieder drängt sich die Frage in den Vordergrund: Was könnte man noch nutzen?
Wie könnte man „langweilige“, aber notwendige Texte aufpeppen?

Videos auf YouTube…
Es gibt so viele „how to“ Videos. Ich kann mir erklären lassen, wie ich ein Instrument spiele, wie ich ein bestimmtes Make-up schminke, wie ich Boss x in Spiel y besiege.
Demnach also auch ein „how to“ „Wie benutze ich den Katalog?“ oder „Wie führe ich eine Recherche in einer Datenbank durch?“
Würden Bibliotheksnutzer (oder auch Nicht-Nutzer) auf die Idee kommen, solche Videos auf YouTube zu suchen? Ja? Nein? Noch nicht?
Warum frage ich nicht meine Bibliotheksnutzer, ob Sie ein Video für die Bibliothek erstellen wollen?
Was dabei wohl rauskommen würde?

Prezi…
Mit diesem Tool kann man Präsentationen erstellen, allerdings nicht so „öde“, wie mit Power Point. Ich finde Prezi Präsentationen visuell um einiges ansprechender.
Außerdem müsste es sich leicht in die meisten E-Learning-Plattformen integrieren lassen.
Könnte man damit „langweilige“ Texte ansprechender darstellen?

Screencasts…
Mit Screencast-Programmen „filmt“ man die Aktionen, die auf dem Bildschirm stattfinden ab und kann so z.B. den Umgang mit dem Katalog „realer“ vermitteln. Mit Texten und Markierungen unterlegt, kann man so auch komplexe Themen anschaulich darstellen.
Auch das scheint mir ansprechender zu sein, als nur Texte und Screenshots, außerdem könnte der Nutzer in einem zweiten Fenster die gezeigten Schritte „nachmachen“ und so ggf. festigen.

Ein Blog…
Könnte eine Bibliothek einen Blog anbieten, in dem Sie alle Themen in „kleine Häppchen“ zerlegt, aufarbeitet und zugänglich macht? Könnte man die Nutzer einbeziehen und z.B. Rechercheaufgaben stellen und diese durch die Kommentarfunktion diskutieren?
Würde eine Tagcloud den Nutzern dabei helfen den passenden Eintrag zu finden oder wird sowas mit der Zeit zu unübersichtlich?
Würde es überhaupt als umfassende Quelle zur Information wahrgenommen werden?
Werden ältere Beiträge vielleicht irgendwann nicht mehr wahrgenommen?
Was ist, wenn die Bibliothek schon einen Blog für aktuelle Themen hat?

Soziale Netzwerke…
Wir gehen dorthin, wo unsere Nutzer sind und präsentieren ihnen dort „Häppchenweise“ unsere Informationen.
Geht das so einfach? Macht das Sinn? Wollen die uns da überhaupt?

Und da hört es schon auf…mehr fällt mir nicht ein.
Und ich bin mir auch nicht sicher, welches Medium das „Richtige“ wäre.

Sicher irgendeine Mischung, da wir ja unterschiedliche Informationen vermitteln müssen.

Nun da ich das alles niedergeschrieben habe, geht es mir besser. Vielleicht war das ja auch der Sinn dieses Beitrags. 😉

Vermutlich werde ich mir noch Gedanken machen, was für Informationen wir haben und mit welchen Medien man die vermutlich am besten vermitteln könnte. Vielleicht wird es so einfacher?

—-
P.S. Dieser Beitrag ist komplett auf meinem Android entstanden. Es ging erstaunlich gut, es war nur selten nervig.

Kategorien:Bibliothek 2.0 Schlagwörter:

Mein erster Bibliothekartag…

25/03/2010 3 Kommentare

…zugegeben ein ganz platter Titel für diesen Blogeintrag, aber er entspricht voll und ganz der Wahrheit. Die Bibliothekarstage 2010 waren die ersten, die ich besucht habe. Einen Tag Buchmesse in Leipzig habe ich auch mitgenommen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es eine sehr schöne, spannende, informative Woche war. Es gab wahnsinnig viel zu sehen, super viele Informationen, nette Menschen, tolle Bars und Pubs und ein wunderschönes Leipzig. Und da ich die ganzen Infos und Eindrücke erst einmal sacken lassen musste, kommt dieser Blogeintrag erst jetzt.

Montag
Besuchte Veranstaltung:
„Vermittlung von Medienkompetenz an die junge Generation – Möglichkeiten und Grenzen“
Meine Highlights aus dieser Vortragsreihe, waren:
„Games in Jugendbibliotheken: Entwicklungen, Trends, Probleme“ (leider gibt es dazu keine Dokumente auf dem OPUS Server). Sehr schön fand ich hier, dass es nicht darum ging, ob Games in Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden sollten oder nicht. Diese Frage ist bereits mit „JA!“ beantwortet. Die Referenten haben sich aus praktischer Sicht mit Chancen und Schwierigkeiten auseinandergesetzt.

„Mach´s einfach – die Münchener Stadtbibliothek macht´s vor! Das neue Online-Angebot für Schüler und Lehrer!“ (Das Online-Angebot für Lehrer und Schüler der Münchener Stadtbibliothek)
Ich finde die Internetseiten sind toll und absolut Zielgruppengerecht umgesetzt worden. Einfach klasse! Ansehen kann man die beiden Seiten unter: http://www.muenchner-stadtbibliothek-schueler.de/schule/schueler.html und http://www.muenchner-stadtbibliothek-schueler.de/schule/lehrer.html

Besuchte Veranstaltung:
„Tradition und Transformation – das Gutenbergzeitalter im Internet“
Da ich noch nicht so lange mit Altbestand zu tun habe und VD17 bald für uns interessant wird, war es super einen groben Überblick über den Stand der Dinge und ein paar Visionen zu erhalten.

Dienstag
Besuchte Veranstaltung:
„Treffpunkt Standardisierung“
RDA, RDA, RDA…für diese Vortragsreihe hatte ich mich spontan entschieden, da ich zu diesem Thema bisher fast gar nichts wusste. Hier fand ich den Vortag Mit RDA ins Semantic Web? sehr anschaulich. Ich bin gespannt, wie sich das Thema RDA weiterentwickelt.

Besuchte Veranstaltung:
Eigentlich wollte ich mir die Vorträge zum Thema „Stirbt der OPAC? – Suchmaschinen, Datenvielfalt und Vernetzung als Lösungsansatz“ ansehen, aber der Raum war mehr als überfüllt. Das hat mich in diesem Moment total geärgert. Stattdessen und das hat mich dann wieder mehr als friedlich gestimmt, habe ich das Smartphone Happening am Stand der Zukunftswerkstatt angeschaut. Es war toll! Begeistert war ich von den Vorstellungen der Bibliothekskataloge und Stanza . Leider konnte man die Vortragenden nicht immer gut verstehen, da es links und hinter dem Stand ebenfalls Vorträge oder Videokonferenzen gab.

Besuchte Veranstaltung:
Auch hier wieder das Problem, mit einem überfüllten Raum. Eigentlich wollte ich zur „Zukunftswerkstatt ‚Die Jugendbibliothek des 21. Jahrhunderts’“. Da es dort überfüllt war, bin ich zur Vortragsreihe „Vermittlung von Informationskompetenz an den Hochschulen: Konzepte für die Praxis“ gegangen.
Auch das war wieder eine tolle Alternative. Ganz gefesselt war ich von dem Vortrag Optimizing our teaching: Teaching and learning with technology, Frau Tatiana Usova hat einfach super präsentiert und alles mit sehr anschaulichen Beispielen untermalt.

Mittwoch
Besuchte Veranstaltung:
Eigentlich wollte ich zu „Altbestand und Öffentlichkeitsarbeit“, aber…richtig!…total überfüllt. Also habe ich spontan die „Bibliotheken als Akteure im Forschungsmanagement“ besucht. Und auch dort wieder spannende Einblicke in ein Thema erhalten, mit dem ich noch nie was zu tun hatte. Besonders die Vorträge „Forschungsdaten und ihre Informationssysteme in der Archäologie: Bibliotheken und Archive am Deutschen Archäologischen Institut“ und „The World Atlas of Language Structures Online – Forschungsdaten in der Linguistik“ hatten es mir angetan. Beide Referenten haben schön vorgetragen und es geschafft das Thema sehr anschaulich und auch Einsteigerfreundlich zu präsentieren. Leider konnte ich beide Vorträge nicht auf dem OPUS-Server finden.

Zwischendurch ein erneuter Besuch bei der Zukunftswerkstatt:
Dort habe ich mir „Bibliothekarische Dienstleistungen für Literaturverwaltung“ und „Bibliographische Daten als Linked Open Data“ angehört. Waren beide sehr schön.

Besuchte Veranstaltung:
„Unsere Kunden – Was wollen die bloß von uns? – Benutzererwartungen in (wissenschaftlichen) Bibliotheken“ Diesmal war ich früh genug da, um mir einen Platz zu sichern. Neue Ideen für Benutzerbefragungen konnte ich dem Vortrag In den Mokassins der Kunden – Ethnographie in der Nutzerforschung entnehmen. Und am lebendigsten hat wohl Lambert Heller, der ersatzweise eingesprungen ist, präsentiert. Ihm habe ich ebenfalls gern zugehört.

Donnerstag
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Buchmesse. Schon wenn ich dran denke tun mir die Füße wieder weh. 😉

Viele der Vorträge und Folien wurden auf dem OPUS-Server hochgeladen und können dort nachgelesen werden.

ToDo: Im nächsten Jahr wieder dabei sein.

PS: Ich kann für mich festhalten, dass ich lockeren und sehr praxisnahen Präsentationen am besten folgen kann.

Kompetent IM Netz

25/11/2009 1 Kommentar

Heute fasse ich mich kurz. „Angekündigt“ hatte ich es ja schon in zwei Beiträgen (hier: Chatauskunft via Instant Messenger und da: Schulung Chatauskunft – Lessons Learned). Meine Diplomarbeit ist jetzt veröffentlicht. Lesen kann man sie hier.

Titel
Kompetent IM Netz: Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Instant Messaging in der digitalen Auskunft an der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität (Hamburg)

Abstract
Während einige Formen der digitalen Auskunft wie E-Mails oder auch Web-Formulare in deutschen Bibliotheken weit verbreitet sind, finden sich bisher in Deutschland keine Beispiele für den Einsatz von Instant Messaging Programmen.
In vielen angloamerikanischen Bibliotheken dagegen werden Instant Messengers mit großem Erfolg in der digitalen Auskunft eingesetzt. Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der möglichen Einführung einer Instant Messenger Auskunft an der Bibliothek der Helmut Schmidt Universität (Hamburg). Als Teil der Arbeit werden Studien zur Nutzung von elektronischen Medien und Instant Messenger ausgewertet. Mit Hilfe der Ergebnisse wird erläutert, welche Vorteile insbesondere synchrone Auskunftsdienste den Nutzern und auch den Bibliotheken bieten.
Zudem wird die Entwicklung der Instant Messenger beschrieben. Die bisherigen digitalen Auskünfte der Bibliothek der Helmut Schmidt Universität werden quantitativ und qualitativ ausgewertet.
Mit hilfe einer Mitarbeiterumfrage wird zusätzlich die Einstellung des Bibliothekspersonals gegenüber dieser neuen Auskunftsform ermittelt. Abschließend werden Empfehlungen zur Auswahl und Einführung einer geeigneten Software ausgesprochen.

Und auch hier noch der Hinweis, dass die Kollegen der HSU mittlerweile mit LibraryH3lp chatten. Ansehen, testen etc. kann man die Chatauskunft auf der Homepage.

Schulung Chatauskunft – Lessons Learned

01/10/2009 1 Kommentar

Dieser Blogeintrag bezieht sich auf meine, im Artikel Chatauskunft via Instant Messenger angekündigte Schulung. Innerhalb derer sollten die Mitarbeiter der Bibliothek den Umgang mit der Software und den Besonderheiten in der Online-Kommunikation vertraut gemacht werden. Als IM soll das Programm LibraryH3lp verwendet werden. (Näheres zu diesem Programm kommt evtl. bald in einem weiteren Blogeintrag.)
Die IM-Auskunft kann aus Sicht des Mitarbeiters über einen Webchat oder über einen „Hilfsmessenger“ (die HSU hat dafür Pidgin ausgewählt) bedient werden. Der Benutzer wird den Chat auf der Internetseite der Bibliothek durch ein eingebundenes Chatfenster (Widget) sehen können.

Die Schulung habe ich am 28.09.09 in der HSU Hamburg durchgeführt. Es haben 16 Mitarbeiter teilgenommen (Bibliothekare und FAMIs). Eine gerade Anzahl von Teilnehmern war für die Übungen wichtig. Außerdem war während der ganzen Zeit ein Mitarbeiter aus der IT-Abteilung anwesend. Er erklärte einerseits, wie sich die Mitarbeiter in Pidgin einloggen können und sorgte dafür, dass die Software während der Schulung bei allen Teilnehmern fehlerfrei lief.

Wir hatten für die Schulung 3 Stunden Zeit. Das ist eigentlich viel zu wenig bzw. sollte der Zeitbedarf am Kenntnisstand der Mitarbeiter festgemacht werden. Es waren wenige dabei, die noch nie einen IM genutzt haben. Die restlichen Mitarbeiter kennen sich schon gut aus, weil sie die bisherige Chatauskunft (mittels RAKIM) betreuen und/oder auch privat IM´s benutzen. Da auch eine interner Webclient zum chatten erstellt wurde, können die Mitarbeiter im Arbeitsalltag den Webchat oder Pidgin benutzen und sich weiter damit vertraut zu machen.

Meine Schulung setze sich aus folgenden Themen zusammen:
– Kompetenzfelder
– Welche Fragen werden Sie an der Chatauskunft erreichen?
– Wie führe ich im Chat ein Auskunftsinterview?
– Chatsprache
– Umgang mit schwierigen Nutzern
– Wir üben
Die ersten Punkte habe ich anhand einer Power Point Präsentation vorgestellt.

Kompetenzfelder
Welche Kompetenzen sollte ein Bibliothekar haben, der eine Chatauskunft betreuen soll? (Bspw. Multitasking, Online-Ressourcen …)

Welche Fragen werden Sie an der Chatauskunft erreichen?
Innerhalb meiner Diplomarbeit hatte ich die digitalen Auskunftsformen der HSU (Mail, Chat, Formular) qualitativ und quantitativ ausgewertet. Dadurch konnte ich anhand einiger Diagramme erklären, welche Anfragetypen vorerst am häufigsten zu erwarten sind. (Das sind Fragen zu den Benutzungsmodalitäten.)

Wie führe ich im Chat ein Auskunftsinterview?
Ich habe mich bemüht für alle Schritte eines Auskunftsinterviews praktische Tipps zu geben und zu erklären, worauf besonders zu achten ist. Ein Thema waren zum Beispiel die Wartezeiten:
– Nutzer auf dem Laufenden halten
– was wird gemacht
– was wurde gefunden
– folgende Schritte
– nie 2 Minuten ohne Reaktion vergehen lassen
– Wartezeit ankündigen: „Ich beginne zu suchen, ich melde mich in 3-4 Minuten wieder.“

Chatsprache
Da Gesprächspartner im Chat keine Möglichkeit haben sich über Gestik und Mimik zu verständigen, haben sich Besonderheiten in der Chatsprache entwickelt. Diese ersetzen die nonverbale Kommunikation. Dazu gehören zum Beispiel Emoticons oder Akronyme. Ich habe diese kurz erklärt und die Formen näher vorgestellt, von denen ich glaube, dass sie in einer IM-Auskunft vorkommen könnten.

Umgang mit schwierigen Nutzern
Da die Anonymität des Internets einige Menschen dazu inspiriert sich ordentlich daneben zu benehmen, habe ich zusammengefasst wie man sich in so einem Fall verhalten kann.

Ich konnte leider noch keine praktischen Erfahrungen an einer IM-Auskunft sammeln (Es gibt ja leider in Deutschland erst eine!), daher hat mir der Blogeintrag von Stephen Francoeur beim ausarbeiten dieser Themen sehr geholfen. Einiges konnte ich aus meinen privaten Chaterfahrungen einbringen.

Vor dem Teil „Wir üben“ habe ich die Funktionen der verwendeten Softwares erklärt und der IT-Mitarbeiter hat den Teilnehmern gezeigt, wie sie sich in Pidgin einloggen können.
Man sollte erst nach der Präsentation alle Mitarbeiter in die entsprechenden Programme einloggen lassen. Auch bei erwachsenen Menschen kommt es ansonsten zu Unruhe und nebenbei wird gechattet. 😉

Wir üben
Dieser Punkt hat den Großteil der Schulung eingenommen (fast 2 Stunden). Mit Hilfe eines Rollenspiels wollte ich den Teilnehmern zeigen, wie es sein kann eine IM-Auskunft zu betreuen und wie der Nutzer die Situation wahrnimmt. Außerdem konnten sich die Mitarbeiter etwas mit den verwendeten Programmen vertraut machen.

Nach der Präsentation habe ich die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt (Gruppe A und B). Gruppe A hat zuerst die Rolle der Nutzer eingenommen und dementsprechend die Internetseite mit dem eingebundenen Chatwidget geöffnet. Gruppe B hat die Rolle der Bibliothekare eingenommen und sich in Pidgin eingeloggt. Die Nutzergruppe erhielt dann die von mir vorbereiteten Fragen.

Ich habe verschiedene Fragetypen für die Übung zusammengestellt:
Sie sind StudentIn der HSU.
Sie wissen nicht, wie sie Bücher verlängern können.
Sie können die Frage beliebig stellen.

oder
Sie sind StudentIn der Sozialwissenschaften im ersten Semester und suchen Literatur zum Thema „Soziales Handeln“.
Sie möchten gerne aktuelle Quellen für eine Hausarbeit.
Ob Online-Ressourcen, Bücher oder Artikel ist Ihnen egal.
Sie benötigen die Literatur spätestens in 3 Wochen.
Beginnen Sie den Chat mit der Frage: „Haben Sie sozialwissenschaftliche Literatur?

Die Fragen zusammen zu stellen war teilweise kniffelig, da nicht alles in so einer gestellten Situation bearbeitet werden kann. Zum Beispiel habe ich kaum Fragen gestellt, in denen intensiv im Benutzerkonto nachgeschaut werden musste. Dafür hätte ich ein oder mehrere Benutzerkonten „präparieren“ müssen. Hier muss man einfach überlegen, was in einer Schulungsumgebung möglich ist und was nicht. Außerdem habe ich die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass es teilweise nur möglich ist etwas zu erklären, aber nicht unbedingt helfend einzugreifen. Die Fragen habe ich immer so aufgebaut, dass der Mitarbeiter weiß, was für ein Benutzer er ist, was er sucht und ggf. wie er die Anfrage starten soll.

Dann habe ich alle Nutzer gebeten die erste Frage einzugeben. Dementsprechend gingen bei den Bibliothekaren 8 Anfragen zu diesem Thema ein und jeder konnte sich einen Nutzer raus suchen. Das hat unterschiedlich gut geklappt. Mit der LibraryH3lp Software können sich die Bibliothekare in eine Queue einloggen. Erreicht eine Anfrage die Chatauskunft kann der Bibliothekar, der dem Nutzer zuerst antwortet den Chat durchführen. Alle anderen können dem Nutzer nicht mehr schreiben. Damit werden ganz einfach doppelte Antworten vermieden. Das hat bei den ersten Anfragen zu Verwirrungen geführt oder es hat etwas gedauert, bis ein Bibliothekar einen freien Nutzer gefunden hat. Am späteren IM-Auskunftsplatz ist es eher unwahrscheinlich, dass 8 Fragen gleichzeitig eingehen.
Manchmal hat auch ein Bibliothekar versehentlich eine Anfrage geschlossen. In diesen Fällen musste der Nutzer seinen Chat neu laden und die Anfrage erneut stellen. Während der Übungen bin ich deshalb durch die Reihen gegangen und habe aufgepasst, dass keiner ohne Chatpartner bleibt, Hilfestellungen gegeben und Fragen beantwortet.
Ursprünglich wollte ich mehrere Fragen hintereinander beantworten lassen. Durch die unterschiedlichen Kenntnisstände und Bearbeitungsgeschwindigkeiten habe ich das aber während der Schulung verworfen. Ich glaube das hätte zu weiteren Verwirrungen geführt. Stattdessen habe ich nach einiger Bearbeitungszeit die Teilnehmer gebeten die aktuelle Frage zu beenden und sich dann geschlossen der nächsten zu widmen.
Außerdem hatte ich ursprünglich geplant, dass der Rollenwechsel nach 5 Fragen stattfinden sollte. Da die Bearbeitung der einzelnen Fragen länger gedauert hat als vermutet, habe ich das ebenfalls verworfen. Stattdessen habe ich nach 3 Fragen die Rollen tauschen lassen. Insgesamt hat jeder Teilnehmer 5 Anfragen beantwortet und 5 Fragen gestellt. Vorbereitet hatte ich insgesamt 26 Fragen.

Mir hat meine erste Schulung außerhalb der Hochschule Spaß gemacht und ich konnte einige Erfahrungen sammeln. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die meisten Mitarbeiter ebenfalls ihren Spaß hatten. Nun bleibt mir zu hoffen, dass die IM-Auskunft bald eingeführt wird und dann dort ebenso professionell, wie in den anderen Auskunftsdiensten der HSU betreut wird.
Der nächste Schritt wäre dann die Verbreitung in Deutschland. 😉

Ich hoffe ich habe etwas spannendes und informatives über die Schulung schreiben können. Falls jemand Fragen hat versuche ich die natürlich gerne zu beantworten.